Haschisch und Marihuana
Sowohl Haschisch als auch Marihuana werden aus der weiblichen Cannabispflanze „cannabis sativa“ gewonnen. Die größten Anbaugebiete befinden sich vorwiegend in Ländern in Afrika (Marokko, Tunesien), Asien (Afghanistan, Pakistan) und Südamerika (Kolumbien). Jedoch wird Cannabis auch in europäischen Ländern (Niederlande, Deutschland) in extra dafür professionell eingerichteten Cannabisplantagen in Gewächshäusern, Kleiderschränken, Industriehallen und ähnlichen Anlagen oder gar inmitten von Maisfeldern angebaut. Gut versteckt zwischen anderen Pflanzen können so ganze Felder von Cannabis wachsen. Die Anbaubedingungen (Wärme, Feuchtigkeit, Licht) beeinflussen die Qualität der Cannabispflanzen und damit auch Aussehen und Wirkungsintensität von Haschisch und Marihuana.
Der Wirkstoff von Cannabis ist Tetrahydrocannabinol (THC), dessen Anteil meist 5 – 15% beträgt und oft ein Qualitätsmaßstab für Haschisch und Marihuana ist.
Konsumiert wird Cannabis vorwiegend durch Rauchen, meist in zigarettenähnlichen „Joints“. Aber auch als Back- oder Getränkezutat wird eine berauschende Wirkung ohne die negativen Folgen des Tabakkonsums erzielt. Die Wirkung des Cannabiskonsums setzt dann aber regelmäßig zeitverzögert ein.
Gehandelt und verkauft werden Cannabisprodukte in gepresster Form, als sogenannter „Stein“ oder in loser, teilweise pulverisierter Form. Haschisch und Marihuana werden häufig in unterschiedlicher Menge als „Tütchen“ vom „Dealer“ (Händler) „vertickt“.
Da nur die weiblichen Cannabispflanzen ausreichend THC produzieren, werden diese zunehmend planmäßig gezüchtet. Teilweise entstehen dadurch THC-Anteile im Cannabisprodukt, die weit über dem normalen Wert liegen. Durch feminisierte Samen können von Anfang an gezielt weibliche Pflanzen entstehen, die sonst erst während der Blütephase als männlich oder weiblich erkennbar wären.
Zur Herstellung von Haschisch, das auch „Shit“ oder „Dope“ genannt wird, verwendet man das Harz der Blütenstände der Cannabispflanze. Die bekanntesten Sorten tragen Namen wie „Schwarzer Afghane“, „Grüner Marokkaner“, „Roter Libanese“ und „Primera“. Haschisch hat regelmäßig eine grünlich-braune Farbe, wobei eine sehr dunkle Farbe auf eine höhere Qualität des Haschisch schließen lässt.
Marihuana, das auch als „Gras“ bezeichnet wird, besteht aus den Blättern, Stängeln und Blüten der Cannabispflanze. Bekannte Sorten tragen Namen wie „Skunk“ oder „Shiva-Shanti“.
Ein Gewächshaus oder eine andere Anlage zum Anbau von Cannabispflanzen aus sogenannten Klonen und deren Verarbeitung kann aus mehreren separierten Kammern oder Räumen bestehen. Dadurch können die einzelnen Anbauphasen für viele Cannabispflanzen gleichzeitig erfolgen. Durch separierte Kammern kann sehr viel häufiger – ganzjährig - geerntet werden.
In einem Raum werden sogenannte Stecklinge als Ableger der Mutterpflanze gezüchtet. Hierzu wird in einem Raum die „Mutterpflanze“ bei kontrolliertem Lichteinfluss (18 Stunden Licht bei sechs Stunden Dunkelheit) gehalten. Hierdurch wird verhindert, dass die Pflanze blüht. Sobald die Klone abgenommen worden sind, werden diese in einem weiteren Raum bei konstanten Lichtverhältnissen gedüngt, um zu wurzeln, und nach ungefähr drei Wochen erneut umgesetzt. Nach vier bis sechs Wochen des Wachstums bei Temperaturen um 25°C beginnen die Pflanzen zu blühen. Der Lichteinfluss sollte dann zwölf Stunden nicht mehr überschreiten. Schließlich wird der Blütenteil der Pflanze nach weiteren sechs bis acht Wochen geerntet und danach weiterverarbeitet.